Eine Europäerin trifft einen Beduinen.
Er hat einen kleinen Laden, zwei Quadratmeter vielleicht. Er ist mit blauen Tüchern ausgeschlagen, eine kleine Sitzbank an der Seite, bedeckt mit schweren Decken. Mit sanfter Stimme spricht er die Vorübergehenden an, lockend die Melodie seiner Worte. Die Europäerin ist schon einige Male vorbeigekommen. Es war sein Blick, der irgendwas versprach, der samtene Tonfall seiner Rede, der an etwas rührte. Sie sehnte sich und wusste nicht nach was, ahnte aber, dass er es ihr geben konnte.
Er lädt auf einen Tee. Sie sitzt, ist angekommen, hört zu, ist bald gefangen, in Bildern grenzenloser Schönheit, Weite, Ruhe, in seinem Blick. Er spricht vom Hunger, der Männer wie Frauen gleichsam treibt, einen Ort zu finden, der frei ist von allem. Er, der Sohn des Sandes weiß wohin. Er begleitet, er führt sie. Jetzt weiß sie was es ist, warum sie wiederkam. Sie nimmt ihn abends mit, den Traum zu Ende träumen.
Am nächsten Morgen klopft der Vermieter an die Tür. Der Sandmann muss gehen. Sie hat kein Recht, Träume in Person des Wüstensohns mit in fremde Häuser zu nehmen. Später, im kleinen Traumverkaufsraum sagt der Beduine ihr den Preis. Siebentausend Dihram kostet der Weg in die Wüste.